Schon immer hat mich deutsche Literatur, Philosophie und Geschichte interessiert. Auf dem Gymnasium haben wir oft nur Themen wie Bismarck oder die Weltkriege besprochen, und das auch nur oberflächlich. Ich hatte oftmals das Gefühl, dass wir nur die ‘wichtigsten’ oder ‘bekanntesten’ Geschehnisse behandelten, aber nie Fragen gestellt hatten, wie diese überhaupt zu Stande gekommen sind. Ich weiß noch genau wie enttäuscht ich war nach der zehnten Klasse abzugehen, weil meine Mitschüler dann in der Oberstufe (11., 12., und 13. Klasse) die interessantesten Themen behandeln durften. Darunter waren natürlich Werke von Goethe, Schiller, Schelling, Lessing und Kant. Ich hatte das Gefühl etwas verpasst zu haben! Dann endlich im zweiten Jahr meines Studiums hier an der William and Mary hatte auch ich die Chance alles aufzuholen, das ich zuvor verpasst hatte. In Kursen wie ‘Germans in Exile’ lernte ich wie der ausgeprägte Nationalsozialismus einen starken Einfluss auf die deutschen Wissenschaftler, Dichter, Schriftsteller und Denker hatte; nicht nur in ihren Werken, sondern auch in ihren persönlichem Lebensablauf selbst. In “German Fairytales” konnte ich Kindheitserinnerungen wieder aufdecken und Märchen näher analysieren. Mithilfe von Seminaren wie ‘Die Deutsche Romantik’ und ‘Critical Thought’ konnte ich endlich die Werke der großen deutschen Denkern und Schriftstellern lesen, gemeinsam besprechen, und hinterfragen. Als Lehrhilfe in meinen letzen beiden Semestern hatte ich dann die wundervolle Chance mein Wissen an eifrige und zielstrebige Studenten weiterzugeben. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht auch mit den Studenten zusammen zu lernen; wir haben gemeinsam Fehler gemacht und daraus gelernt.
Kurz, mein Germanistik Studium war ausgezeichnet. Oft war es anstrengend und frustrierend, weil Kant oder Herder manchmal einfach keinen Sinn machten. Trotzdem kann ich sagen, dass ich dadurch zahlreich an Wissen erlangen habe und dafür bin ich für immer dankbar!